U2

„Songs Of Experience“ ist das nächste enttäuschende U2-Werk nach „Songs Of Innocence“.

Der U2-Virus hat zugeschlagen. Dabei ist digital nicht immer besser, auch wenn Tocotronic das anders sehen.

Wer bei einem Anschaffungspreis von rund 300 Euro wirklich belohnt wird (Künstler oder Fan?), ließe sich eventuell an anderer Stelle noch einmal diskutieren.

Gegen das, was U2 auf dieser Tour auffahren, ist jede Las-Vegas-Show nicht mehr als Ringelpiez mit Anfassen.

„The Unforgettable Fire“ war das erste U2-Album, das von dem Dreamteam Danny Lanois und Brian Eno produziert wurde.

Schlecht ist das wahrlich nicht, was sich U2 für ihr zwölftes Studioalbum erdacht haben.

Die Intensität ist das größte Plus, das die CD ausmacht, denn musikalisch waren U2 damals noch auf dem Sprung zum späteren Niveau.

Über die Qualität der einzelnen Songs lässt sich streiten. Aber nur auf hohem Niveau!

Bono, Edge, Larry Mullen und Adam Clayton sind alle keine musikalischen Genies, aber den Willen unbedingt in einer Band spielen zu wollen, spürt man in jedem einzelnen Song.

Das Album ist ein Meilenstein der Musikgeschichte, doch die volle Punktzahl bekommt diese Veröffentlichung aufgrund der insgesamt enttäuschenden Bonus-CD nicht.

Die klangliche Verschlimmbesserung ändert natürlich nichts daran, dass „The Joshua Tree“ ein paar der großartigsten Popsongs aller Zeiten enthält.

170 Millionen verkaufte Alben sprechen eine deutliche Sprache.

Auch „How To Dismantle An Atomic Bomb“ ist ein Pflichtkauf!

Während der Fan sich nun Gedanken macht, ob Bono und Co. nicht langsam über den Zenit hinaus sind, haben wir all die schönen Erinnerungen von 1980-2000 sicher.

Wenn auch einige Durchhänger dabei sind, das neue U2-Album ist seinen Kauf wert und lässt die ergrauten Iren wieder im Glanz der 80er Jahre erstrahlen.